Eine
gute Freundin von mir ist gerade schwanger. Das Wichtigste ist klar,
Hauptsache gesund!! Aber nun bekommt sie nach zwei Jungen das
langersehnte Mädchen. Alle in der Familie hatten mit ihr gehofft und mitgefiebert...
Über einen dritten kleinen Mann hätte sie sich natürlich auch gefreut, aber sie ist jetzt sehr erleichtert. Auch wenn sie es sich nicht wirklich eingestehen wollte. Nun also ein Mädchen!
Obwohl sie schon erfahrene Mama ist, ändert das nun doch irgendwie alles.
Ihr eigenes Verständnis vom Mama-sein wird neu definiert, die Familienbild
neu gemalt, das eingespielte Rollenverständnis umgeschrieben. Kommt
jetzt eine vergötterte kleine Prinzessin, kommt eine wilde Piratin? Beschützen die großen Brüder die kleine Schwester? Mischt die Kleine die Großen auf und weiß sich später so richtig durchzusetzen?
Die Erwartungen sind groß und aufregend und vor allem
eins... anders!!!
Den Geschlechtern wird ja so einiges nachgesagt. Jungs sind trotziger, Mädchen zickiger, Jungs in der
Schulzeit schwierig, Mädchen dafür in der Pubertät, Jungs gehen, Mädchen bleiben den Müttern erhalten u.s.w..
Man kann das sicher nicht so vereinfachen...ja, nein, schwarz, weiß. Aber ja, Unterschiede gibt es bestimmt, sowohl im Spielverhalten, als
auch in der Agilität. Das ergibt sich schon aus den unterschiedlichen
Hormonen, ganz egal ob man nun einen sehr zarten und
ruhigen Jungen oder ein Rabaukenmädel hat. Beide können trotzdem mit
Autos oder mit Puppen spielen, das meine ich hier gar nicht.
Auch die
Art, wie sich die Kids später im Erwachsenenalter uns Müttern öffnen ist anders. (spätestens
wenn wir eigene Kinder haben, sind wir doch unseren eigenen Müttern sehr
nahe!)
Ein Baby wird geboren, ein Familiengefüge entsteht oder wird neu zusammengewürfelt.
Ich
finde es so spannend, dass wir das nicht bestimmen und beeinflussen
können (zur Zeit jedenfalls noch nicht! Zum Glück! Jedenfalls als
0815-Menschlein!!).
Ich kenne viele meiner Freunde, die sich nur
mit Mädchen oder nur mit Jungs gesehen haben in ihrem Familienbild. Und
auch von anderen so gesehen wurden. (Oftmals ist es sogar so gekommen. Wobei ich mich frage, was wäre passiert,
wenn es anders gekommen wäre?).
Mir hat man bspw. vor der Geburt
meines großen Rabaukenbuben immer gesagt, ich wäre voll die Jungsmama.
Ich hatte selber keine Vorstellung, aber andere haben mich eher so gesehen. Ja, und nun habe ich schon zwei von der Sorte (den
Rabaukenpapa mal nicht mitgezählt) und ich liebe sie abgöttisch. Aber auch ich schaue manchmal verträumt die Einhörner und Feen im Spielzeugladen an und kaufe dann auf der Wunsch der Jungs doch die Monster. Oder stehe wie Ochs vor dem Berg neben der Elektroeisenbahn und bin sehr
froh, dass es den Rabaukenpapa gibt und staune, dass mein großer
Rabaukenbube die Technik ganz allein zusammenfriemelt und da mehr auf
dem Kasten hat als ich. (Ich habe als Kind eher Rollenspiele mit Puppen
und Tieren gespielt, ich geb es ja zu, und weniger gebaut.)
Als
der kleine Rabaukenbube sich ankündigte, wusste ich von Anfang an, es
wird ein Junge. Unser Familienbild war klar, meine drei Männer und ich
:-) Falls wir noch ein drittes Mal, das große Wunder Baby wagen, habe
ich irgendwie das untrügerische Gefühl, dass es bei dieser Konstellation
bleibt *gg*. Aber ich frage mich manchmal, wie wäre es anders?? Ich
selber bin unheimlich gerne Mädchen und freue mich insgeheim sehr, dass
meine Rabaukenbuben Deko und Nagellack auch so gern mögen!
Wie
war/ist das bei euch? Habt ihr euch von Anfang an mit einem bestimmten
Geschlecht gesehen, so wie ihr wusstet, mit einem Kind ist die Familie
komplett oder drei müssen es mindestens sein? Habt ihr auf ein
Geschlecht gehofft? War es plötzlich anders viel besser?Oder haben euch
andere bemitleidet, weil nach dem dritten Jungen, der vierte kam?
Liebste Grüße
Bee
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