Hallo, Ihr Lieben,
schon wieder eine Blogparade? Unbedingt, denn das Thema, das die wundervolle Severine vom Blog Mama on the Rocks ausgerufen hat beschäftigt mich schon lange. Schon seit ich den Podcast zum Thema "Mit Kind im Krankenhaus" von @aluberlin und @fraumierau gehört habe, brodelt in mir das Bedürfnis, unsere Erfahrungen im Krankenhaus niederzuschreiben.
Nun also die Blogparade von @MamaOTR! Und ich möchte Euch unsere Geschichte erzählen.
Es war, als Flummi gerade 18 Monate alt war. Sie hatte den ganzen Tag schon so komisch geatmet und nach dem Mittagschlaf wachte sie auf und schrie, wie am Spieß! Sie weinte und weinte und lies sich nicht beruhigen. Ich zog sie an, packte sie in die Tragehilfe und raste zum Kinderarzt. Leider war unsere Ärztin im Urlaub und ihr Praxiskollege, hörte lange ab, untersuchte, konnte aber kaum etwas feststellen. Das Kind schrie auch immer noch. Ich weiß heute nicht mehr, was er uns verschrieben hat, aber er schickte uns nach Hause uns wir sollten uns sofort melden, falls sich etwas verändert.
In dieser Nacht legte ich sie bei uns im Ehebett zum Schlafen, um direkt in ihrer Nähe zu sein und stand auf, als sie eingeschlafen war, um endlich etwas zu essen. Als ich danach zu ihr zurückkehrte, stimmte etwas nicht. Mein Mann hatte noch das Licht in der Wohnung ausgeschaltet und betrat kurz nach mir das Zimmer. "Mach das Licht an!", stieß ich hervor. Er war verwirrt, schaltete aber sofort die Lampe ein und kam zu uns. Das ganze Kind keuchte und zog sich zusammen in dem verzweifelten Versuch, zu Atmen- sie bekam einfach keine Luft. "Wir fahren ins Krankenhaus! Sofort!" Wir zogen uns an, warfen Flummi eine Jacke über den Pyjama und rannten zum Auto. Der Mann raste mit 60 durch's Wohngebiet und überführ dabei eine Ratte, aber wir waren nach wenigen Minuten an der Notaufnahme. Er fuhr vor, ich zerrte die Kleine aus dem Kindersitz und stürmte mit ihr hinein und direkt zum Anmeldeschalter durch. "Mein Kind erstickt!", rief ich und hielt der müden Schwester das keuchende kleine Wesen direkt vor die Nase, als könne sie das hier und sofort verhindern. Sie blickte auf und murmelte: "Die ist doch bloß obstruktiv!"
Ich hatte diesen Begriff noch nie gehört, aber das "bloß" erschien mir in jedem Fall äußerst unpassend. "Machen Sie was!", keifte ich hysterisch. Ich gebe zu, das gehört nicht zu meinen Glanzstunden, aber wenn so ein winziges, hilfloses Wesen in deinem Arm so offensichtlich leidet, setzt schon mal die Höflichkeit aus. Die Schwester holte einen Arzt, der hörte ab und lies die Sauerstoffsättigung im Blut messen. Dann erklärte er uns, dass Kind eine schwere obstruktive Bronchitis hätte und leider den Rest der Nacht in der Klinik verbringen müsste. Wenn ich wollte, dürfte ich aber bei ihr bleiben. Ich starrte ihn an. Die Option, sie hier einfach so abzugeben, erschien mir äußerst absurd. Das Kind bekam Medikamente und ich eine Menge Unterlagen zum Ausfüllen. Während der Mann nach Hause fuhr, um unsere Sachen zu holen, wurde uns unser Zimmer gezeigt - wir hatten Glück: aufgrund einer akuten Überbelegung, bekamen wir das Isolierzimmer und hatten so Platz für uns und sogar ein eigenes Bad. Alle Schwestern und Ärzte waren ausgesprochen nett zu uns und erklärten immer vorher, was sie nun unternehmen würden. Wir wurden gut versorgt und trotzdem hielt der Klinikaufenthalt einige traumatische Erlebnisse für uns bereit.
Zuallererst das Röntgen am 3. Tag. Es musste dringend eine Lungenentzündung ausgeschlossen werden, da Flummi immer noch schwer keuchte und so schickte man uns in die Radiologie. Leider kann man einer Eineinhalbjährigen ja nicht einfach erklären, sie solle jetzt mal die Luft anhalten und sich nicht bewegen und so wurden ihr die kleinen Händchen mit einer Mullbinde zusammengebunden und sie wurde vor dem Röntgengerät aufgehängt, sie ein kapitaler Fang auf dem Fischmarkt. Das Kind schrie natürlich die gesamte Station zusammen und nachdem die Röntgenschwester schon mich rauschicken wollte, weil ich das Kind ja noch mehr verunsicherte, wenn ich mitheulte, schnautzte sie die beiden kleinen Lernschwestern zusammen, die sich auch nicht mehr halten konnten und denen beiden die Tränen über das Gesicht liefen. Schließlich konnte ich durchsetzen, dass man mir eine Bleischürze gab und ich konnte Flummis Hände halten und so die Aufnahme ermöglichen. Aber ich finde wirklich, es muss andere Möglichkeiten, als dieses Aufhängen geben, denn die Kleine war völlig erschöpft und die Sauerstoffwerte anschließend wieder im Keller.
Mein zweiter Kritikpunkt an der Klinik betrifft die kulinarische Versorgung der Mütter. Alu hat das schon im Podcast über ein anderes Krankenhaus erwähnt, also scheint es üblich zu sein, dass auf dem Zimmer nur die Kinder Verpflegt werden und die Mütter zum Essen in die Kantine gehen müssen. Ich bekam täglich einen Gutschein und das Essen war auch durchaus lecker, aber die Cafeteria lag in einem anderen Gebäude, ich hatte nur ein Zeitfenster von einer Stunde zum Essen und durfte das Kind nicht mitnehmen. Es wurde also erwartet, dass ich meine kleine, verängstigte Maus in diesem fremden Bett alleine lies und einfach wegging. Ich wurde als Querulantin behandelt, weil ich dies ablehnte, mit dem Argument, dass viele Eltern ja auch arbeiten gingen und der Kleinen schon nichts passieren würde. Dann solle ich halt schneller essen. Ganz ehrlich, mein Kind gehörte nie zu denen, die einfach phlegmatisch sitzen blieben, wenn man es ihnen sagte. Die Gefahr, dass sie aus ihrem Bettchen kletterte und sich in den Influsionsschläuchen verhedderte war mir viel zu groß, als dass ich sie im wachen Zustand allein gelassen hätte. Und so versuchte ich jeden Tag unter Zeitdruck, sie zum Mittagschlaf zu bewegen, rannte die Treppe hinunter, ein Stück durch den Park, in die Kantine und stürzte mein Essen herunter. Ich finde, das muss sich auch alles etwas stressärmer organisieren lassen und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich die Einzige bin, die ihr Baby / Kleinkind ungern auf dem Zimmer alleine lässt.
Mein letzter Kritikpunkt gilt der Aufteilung der Stationen. Ich halte es für ungünstig - ausgesprochen ungünstig - die (Zitat der Schwester) Kotzkinder und die Hustenkinder auf einer Station zu behandeln. Früher oder später, husteten die Noro-Virus-Geplagten und natürlich wurden auch wir einige Stunden nach der Entlassung mit einem dauerbrechenden Durchfallkind wieder eingeliefert. Der Vorteil war, dass die Klinik die Reinigung der Bettwäsche und Kleidung übernahm. Der Nachteil - und hier wartete das nächste traumatische Erlebnis - war, dass das Kind ja nichts, also auch das wichtige Antibiotikum nicht, drinbehielt und eine neue Flexüle gelegt werden musste. Aber der Arzt fand einfach die Vene nicht! Er stocherte und suchte und Flummi kreischte und weinte und musste von 4 Erwachsenen festgehalten werden. Es war einfach schrecklich! Es war 10:00 Uhr abends und ich möchte gar nicht wissen, wie viele Stunden der Arzt an diesem Tag schon Schicht gehabt hatte, aber für die kleinen feinen Venen unserer kleinen Prinzessin hatte er offensichtlich keine ruhige Hand mehr. Er war danach sichtlich zerknirscht und mir war speiübel und ich zerfrass mich mit Selbstvorwürfen, weil ich viel früher hätte eingreifen müssen und dieses Gestochere gar nicht hätte zulassen dürfen. Aber tatsächlich halfen ihr die Infusionen den Brechdurchfall und die Bronchitis zu überstehen.
Positiv hervorheben möchte ich aber die vielen tollen Mitarbeiter, die es neben den wenigen unsensiblen gab und die sich wirklich bemühten, den kleinen Patienten den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Es gab sogar ein Spielzimmer, in dass wir ein Mal täglich gehen konnten, sobald es ihr etwas besser ging und wo eine Therapeutin mit den Kindern sang und abwechslungsreiche Spiele anregte. Das tat Flummi wirklich gut. Denn die Hustenkind-Eltern unter Euch werden sich vorstellen können, was ein Flummi unter Salbutamoleinfluss wird: Turboflummi mit unausreichenden Bewegungsmöglichkeiten! Da war der Ausflug ins Spielzimmer regelmäßig meine Rettung, wenn mir nichts mehr einfiel.
Flummi hat noch eine Weile gebraucht, um sich zu erholen und war im darauf folgenden Jahr etwa alle 3 bis 4 Wochen obstruktiv. Nach einer besonders schlimmen Lungenentzündung mit 10-tägigem Klinikaufenthalt etwa ein Jahr nach dem Ersten, verschrieb man ihr eine ambulante 4-wöchige Kur, die ihr sehr geholfen hat. Wir brachten sie morgens statt in die KiTa in die Klinik und holten sie dort nachmittags wieder ab. Die Kinder inhalierten gemeinsam, bekamen Physiotherapie und wurden wöchentlich von Klinikclowns besucht, von denen sie noch heute schwärmt.
Abschließend möchte ich mir von allen Beteiligten einfach etwas mehr Einfühlungsvermögen und Geduld wünschen. Wenn ein Elternteil mit Kind ins Krankenhaus kommt, ist das immer auch eine Ausnahmesituation. Für die Eltern emotional belastend und meist ungewiss und für die Kinder verwirrend uns neu. Und obwohl ich weiß, dass große Krankenhäuser oft schwer zu organisieren sind uns strenge Regeln brauchen, um zu funktionieren, wäre es schön, denn Kinder als Menschen und Patienten ernst genommen und Bedürfnisse der Eltern nicht als gluckenhaft verpöhnt werden könnten.
Und was habt Ihr schon in Krankenhäusern mit Euren Kindern erlebt?
Liebste Grüße
Eure Endwinterwunder
schon wieder eine Blogparade? Unbedingt, denn das Thema, das die wundervolle Severine vom Blog Mama on the Rocks ausgerufen hat beschäftigt mich schon lange. Schon seit ich den Podcast zum Thema "Mit Kind im Krankenhaus" von @aluberlin und @fraumierau gehört habe, brodelt in mir das Bedürfnis, unsere Erfahrungen im Krankenhaus niederzuschreiben.
Nun also die Blogparade von @MamaOTR! Und ich möchte Euch unsere Geschichte erzählen.
Es war, als Flummi gerade 18 Monate alt war. Sie hatte den ganzen Tag schon so komisch geatmet und nach dem Mittagschlaf wachte sie auf und schrie, wie am Spieß! Sie weinte und weinte und lies sich nicht beruhigen. Ich zog sie an, packte sie in die Tragehilfe und raste zum Kinderarzt. Leider war unsere Ärztin im Urlaub und ihr Praxiskollege, hörte lange ab, untersuchte, konnte aber kaum etwas feststellen. Das Kind schrie auch immer noch. Ich weiß heute nicht mehr, was er uns verschrieben hat, aber er schickte uns nach Hause uns wir sollten uns sofort melden, falls sich etwas verändert.
In dieser Nacht legte ich sie bei uns im Ehebett zum Schlafen, um direkt in ihrer Nähe zu sein und stand auf, als sie eingeschlafen war, um endlich etwas zu essen. Als ich danach zu ihr zurückkehrte, stimmte etwas nicht. Mein Mann hatte noch das Licht in der Wohnung ausgeschaltet und betrat kurz nach mir das Zimmer. "Mach das Licht an!", stieß ich hervor. Er war verwirrt, schaltete aber sofort die Lampe ein und kam zu uns. Das ganze Kind keuchte und zog sich zusammen in dem verzweifelten Versuch, zu Atmen- sie bekam einfach keine Luft. "Wir fahren ins Krankenhaus! Sofort!" Wir zogen uns an, warfen Flummi eine Jacke über den Pyjama und rannten zum Auto. Der Mann raste mit 60 durch's Wohngebiet und überführ dabei eine Ratte, aber wir waren nach wenigen Minuten an der Notaufnahme. Er fuhr vor, ich zerrte die Kleine aus dem Kindersitz und stürmte mit ihr hinein und direkt zum Anmeldeschalter durch. "Mein Kind erstickt!", rief ich und hielt der müden Schwester das keuchende kleine Wesen direkt vor die Nase, als könne sie das hier und sofort verhindern. Sie blickte auf und murmelte: "Die ist doch bloß obstruktiv!"
Ich hatte diesen Begriff noch nie gehört, aber das "bloß" erschien mir in jedem Fall äußerst unpassend. "Machen Sie was!", keifte ich hysterisch. Ich gebe zu, das gehört nicht zu meinen Glanzstunden, aber wenn so ein winziges, hilfloses Wesen in deinem Arm so offensichtlich leidet, setzt schon mal die Höflichkeit aus. Die Schwester holte einen Arzt, der hörte ab und lies die Sauerstoffsättigung im Blut messen. Dann erklärte er uns, dass Kind eine schwere obstruktive Bronchitis hätte und leider den Rest der Nacht in der Klinik verbringen müsste. Wenn ich wollte, dürfte ich aber bei ihr bleiben. Ich starrte ihn an. Die Option, sie hier einfach so abzugeben, erschien mir äußerst absurd. Das Kind bekam Medikamente und ich eine Menge Unterlagen zum Ausfüllen. Während der Mann nach Hause fuhr, um unsere Sachen zu holen, wurde uns unser Zimmer gezeigt - wir hatten Glück: aufgrund einer akuten Überbelegung, bekamen wir das Isolierzimmer und hatten so Platz für uns und sogar ein eigenes Bad. Alle Schwestern und Ärzte waren ausgesprochen nett zu uns und erklärten immer vorher, was sie nun unternehmen würden. Wir wurden gut versorgt und trotzdem hielt der Klinikaufenthalt einige traumatische Erlebnisse für uns bereit.
Zuallererst das Röntgen am 3. Tag. Es musste dringend eine Lungenentzündung ausgeschlossen werden, da Flummi immer noch schwer keuchte und so schickte man uns in die Radiologie. Leider kann man einer Eineinhalbjährigen ja nicht einfach erklären, sie solle jetzt mal die Luft anhalten und sich nicht bewegen und so wurden ihr die kleinen Händchen mit einer Mullbinde zusammengebunden und sie wurde vor dem Röntgengerät aufgehängt, sie ein kapitaler Fang auf dem Fischmarkt. Das Kind schrie natürlich die gesamte Station zusammen und nachdem die Röntgenschwester schon mich rauschicken wollte, weil ich das Kind ja noch mehr verunsicherte, wenn ich mitheulte, schnautzte sie die beiden kleinen Lernschwestern zusammen, die sich auch nicht mehr halten konnten und denen beiden die Tränen über das Gesicht liefen. Schließlich konnte ich durchsetzen, dass man mir eine Bleischürze gab und ich konnte Flummis Hände halten und so die Aufnahme ermöglichen. Aber ich finde wirklich, es muss andere Möglichkeiten, als dieses Aufhängen geben, denn die Kleine war völlig erschöpft und die Sauerstoffwerte anschließend wieder im Keller.
Mein zweiter Kritikpunkt an der Klinik betrifft die kulinarische Versorgung der Mütter. Alu hat das schon im Podcast über ein anderes Krankenhaus erwähnt, also scheint es üblich zu sein, dass auf dem Zimmer nur die Kinder Verpflegt werden und die Mütter zum Essen in die Kantine gehen müssen. Ich bekam täglich einen Gutschein und das Essen war auch durchaus lecker, aber die Cafeteria lag in einem anderen Gebäude, ich hatte nur ein Zeitfenster von einer Stunde zum Essen und durfte das Kind nicht mitnehmen. Es wurde also erwartet, dass ich meine kleine, verängstigte Maus in diesem fremden Bett alleine lies und einfach wegging. Ich wurde als Querulantin behandelt, weil ich dies ablehnte, mit dem Argument, dass viele Eltern ja auch arbeiten gingen und der Kleinen schon nichts passieren würde. Dann solle ich halt schneller essen. Ganz ehrlich, mein Kind gehörte nie zu denen, die einfach phlegmatisch sitzen blieben, wenn man es ihnen sagte. Die Gefahr, dass sie aus ihrem Bettchen kletterte und sich in den Influsionsschläuchen verhedderte war mir viel zu groß, als dass ich sie im wachen Zustand allein gelassen hätte. Und so versuchte ich jeden Tag unter Zeitdruck, sie zum Mittagschlaf zu bewegen, rannte die Treppe hinunter, ein Stück durch den Park, in die Kantine und stürzte mein Essen herunter. Ich finde, das muss sich auch alles etwas stressärmer organisieren lassen und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich die Einzige bin, die ihr Baby / Kleinkind ungern auf dem Zimmer alleine lässt.
Mein letzter Kritikpunkt gilt der Aufteilung der Stationen. Ich halte es für ungünstig - ausgesprochen ungünstig - die (Zitat der Schwester) Kotzkinder und die Hustenkinder auf einer Station zu behandeln. Früher oder später, husteten die Noro-Virus-Geplagten und natürlich wurden auch wir einige Stunden nach der Entlassung mit einem dauerbrechenden Durchfallkind wieder eingeliefert. Der Vorteil war, dass die Klinik die Reinigung der Bettwäsche und Kleidung übernahm. Der Nachteil - und hier wartete das nächste traumatische Erlebnis - war, dass das Kind ja nichts, also auch das wichtige Antibiotikum nicht, drinbehielt und eine neue Flexüle gelegt werden musste. Aber der Arzt fand einfach die Vene nicht! Er stocherte und suchte und Flummi kreischte und weinte und musste von 4 Erwachsenen festgehalten werden. Es war einfach schrecklich! Es war 10:00 Uhr abends und ich möchte gar nicht wissen, wie viele Stunden der Arzt an diesem Tag schon Schicht gehabt hatte, aber für die kleinen feinen Venen unserer kleinen Prinzessin hatte er offensichtlich keine ruhige Hand mehr. Er war danach sichtlich zerknirscht und mir war speiübel und ich zerfrass mich mit Selbstvorwürfen, weil ich viel früher hätte eingreifen müssen und dieses Gestochere gar nicht hätte zulassen dürfen. Aber tatsächlich halfen ihr die Infusionen den Brechdurchfall und die Bronchitis zu überstehen.
Positiv hervorheben möchte ich aber die vielen tollen Mitarbeiter, die es neben den wenigen unsensiblen gab und die sich wirklich bemühten, den kleinen Patienten den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Es gab sogar ein Spielzimmer, in dass wir ein Mal täglich gehen konnten, sobald es ihr etwas besser ging und wo eine Therapeutin mit den Kindern sang und abwechslungsreiche Spiele anregte. Das tat Flummi wirklich gut. Denn die Hustenkind-Eltern unter Euch werden sich vorstellen können, was ein Flummi unter Salbutamoleinfluss wird: Turboflummi mit unausreichenden Bewegungsmöglichkeiten! Da war der Ausflug ins Spielzimmer regelmäßig meine Rettung, wenn mir nichts mehr einfiel.
Flummi hat noch eine Weile gebraucht, um sich zu erholen und war im darauf folgenden Jahr etwa alle 3 bis 4 Wochen obstruktiv. Nach einer besonders schlimmen Lungenentzündung mit 10-tägigem Klinikaufenthalt etwa ein Jahr nach dem Ersten, verschrieb man ihr eine ambulante 4-wöchige Kur, die ihr sehr geholfen hat. Wir brachten sie morgens statt in die KiTa in die Klinik und holten sie dort nachmittags wieder ab. Die Kinder inhalierten gemeinsam, bekamen Physiotherapie und wurden wöchentlich von Klinikclowns besucht, von denen sie noch heute schwärmt.
Abschließend möchte ich mir von allen Beteiligten einfach etwas mehr Einfühlungsvermögen und Geduld wünschen. Wenn ein Elternteil mit Kind ins Krankenhaus kommt, ist das immer auch eine Ausnahmesituation. Für die Eltern emotional belastend und meist ungewiss und für die Kinder verwirrend uns neu. Und obwohl ich weiß, dass große Krankenhäuser oft schwer zu organisieren sind uns strenge Regeln brauchen, um zu funktionieren, wäre es schön, denn Kinder als Menschen und Patienten ernst genommen und Bedürfnisse der Eltern nicht als gluckenhaft verpöhnt werden könnten.
Und was habt Ihr schon in Krankenhäusern mit Euren Kindern erlebt?
Liebste Grüße
Eure Endwinterwunder
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