Hallo, Ihr Lieben,
vor ein paar Wochen hatten wir eine inspirierende Begegnung auf dem Spielplatz und da mich gerade ein Blogbeitrag auf dem wunderbaren Blog Sonea Sonnenschein daran erinnerte, möchte ich diese Erfahrung mit Euch teilen. Warum gerade jetzt? Gestern war der 21. März 2015, der Welt-Down-Syndrom Tag. Eigentlich hatte ich den Beitrag auch schon gestern angefangen und wollte mal tagesaktuell sein... Dann schlief ich einfach ein :( Aber Menschlichkeit und Unterschiedlichkeit sind eigentlich immer ein Thema.
Den oben genannten Blog möchte ich Euch übrigens auch unabhängig von Festtagen ans Herz legen, sufrt doch dort mal vorbei!
So, nun aber zu meiner Geschichte:
Nach einer großen Tour über verschiedene Spielplätze der Umgebung hatten wir uns gerade an so einem Drehkarussell niedergelassen. Ihr kennt die sicher, diese Spielgeräte, wo man auf einem Bänkchen sitzt und sich mithilfe eines Drehrades in der Mitte immer schneller im Kreis bewegt. Flummi liebt es, so schnell herumzukreiseln, dass mir vom zugucken übel wird.
Plötzlich bricht ein etwa gleichaltriger Junge durch das Gebüsch, schmeißt sich zu Ihr auf's Karussell und starrt sie an. Flummi starrt zurück. Sie schauen sich eine Weile einfach nur an und dann beginnen sie wie selbstverständlich, sich mit dem andrehen abzuwechseln. Inzwischen hat uns auch der schwer atmende Vater des Jungen erreicht. Besorgt sieht er aus, der Papa. Er fragt Flummi, ob sein Sohn sich benommen hat. Sie nickt nur, sie hat jetzt keine Zeit. Ich erkläre ihm, dass alles gut ist und die Kinder Spaß haben.
Flummi ist aus dem Kreisel geklettert und dreht jetzt von außen an, ich darf bei der Geschwindigkeit gar nicht hinsehen! Der Junge (ich möchte hier den Namen nicht erwähnen, deshalb nenne ich ihn immer den Jungen) sagt nichts, sieht aber ausgesprochen zufrieden aus.
"Wissen Sie.", sagt der Vater, "Mein Junge ist etwas anders als andere Kinder, deshalb hatte ich mich gesorgt."
Ich schaue die beiden Kinder an. Ja, er wirkt etwas in sich gekehrt, aber das kenne ich von meiner Tochter auch und finde es normal.
"Er ist Autist und eckt manchmal bei anderen Kindern an.", erklärt mir der Papa daraufhin. Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen, er ist also tatsächlich anders, sein Gehirn verarbeitet Wahrnehmungen anders. Was das für Auswirkungen hat, ist hier ganz gut erklärt.
Flummi stört es allerdings nicht im geringsten, dass hier etwas anders sein soll. Sie interessiert nur, dass dieser Junge ein prima Kreiselandreher ist. Die Beiden spielen so lange, bis wir Eltern das Gefühl haben, neben dem Spielplatz festzufrieren und sie bitten, langsam zum Ende zu kommen. Plötzlich wird der Vater ganz aufgeregt und sagt, er wolle mal etwas probieren. Er bittet seinen Sohn, sich von Flummi zu verabschieden. Der Junge kommt angewetzt, schüttelt Flummis Hand und ist wieder weg. Papa: "Könntest Du das richtig machen? Mit angucken?" Der Junge kommt zurück, packt Flummis Kopf, dreht sie zu sich, ruft: "Byebye!" und geht.
Für Flummi und mich war das jetzt keine große Sache, aber der Papa ist vollkommen aus dem Häuschen, denn solcher Augenkontakt, wäre für seinen Sohn sonst sehr schwierig und er bedankt sich überschwänglich für unsere offene Art, die dies ermöglicht hätte. Ich bin etwas perplex. Die Kinder hatten einfach ganz normal gespielt, fand ich. Und doch muss dem Vater schon Anderes begegnet sein, sonst hätte er nicht so reagiert.
Das bringt mich zu 2 Erkenntnissen:
1. Jeder hat seine eigenen Berge zu besteigen, seine eigenen Herausforderungen im Alltag zu bestehen und wir können die Berge der Anderen oft nicht erahnen.
2. Seid nett zueinander, denn vielleicht könnt Ihr dadurch, dass sie sie einfach so annehmt, wie sie sind, Anderen helfen, ihre Gebirge ein Stückweit zu erklimmen.
Wir sind alle so verschieden. Wer mag eigentlich festlegen, was der Norm entspricht und wie wir zu sein haben?
Wir hören einfach auf unser Gefühl, damit sind wir bisher prima gefahren.
Liebste Grüße
Eure Endwinterwunder
vor ein paar Wochen hatten wir eine inspirierende Begegnung auf dem Spielplatz und da mich gerade ein Blogbeitrag auf dem wunderbaren Blog Sonea Sonnenschein daran erinnerte, möchte ich diese Erfahrung mit Euch teilen. Warum gerade jetzt? Gestern war der 21. März 2015, der Welt-Down-Syndrom Tag. Eigentlich hatte ich den Beitrag auch schon gestern angefangen und wollte mal tagesaktuell sein... Dann schlief ich einfach ein :( Aber Menschlichkeit und Unterschiedlichkeit sind eigentlich immer ein Thema.
Den oben genannten Blog möchte ich Euch übrigens auch unabhängig von Festtagen ans Herz legen, sufrt doch dort mal vorbei!
So, nun aber zu meiner Geschichte:
Nach einer großen Tour über verschiedene Spielplätze der Umgebung hatten wir uns gerade an so einem Drehkarussell niedergelassen. Ihr kennt die sicher, diese Spielgeräte, wo man auf einem Bänkchen sitzt und sich mithilfe eines Drehrades in der Mitte immer schneller im Kreis bewegt. Flummi liebt es, so schnell herumzukreiseln, dass mir vom zugucken übel wird.
Plötzlich bricht ein etwa gleichaltriger Junge durch das Gebüsch, schmeißt sich zu Ihr auf's Karussell und starrt sie an. Flummi starrt zurück. Sie schauen sich eine Weile einfach nur an und dann beginnen sie wie selbstverständlich, sich mit dem andrehen abzuwechseln. Inzwischen hat uns auch der schwer atmende Vater des Jungen erreicht. Besorgt sieht er aus, der Papa. Er fragt Flummi, ob sein Sohn sich benommen hat. Sie nickt nur, sie hat jetzt keine Zeit. Ich erkläre ihm, dass alles gut ist und die Kinder Spaß haben.
Flummi ist aus dem Kreisel geklettert und dreht jetzt von außen an, ich darf bei der Geschwindigkeit gar nicht hinsehen! Der Junge (ich möchte hier den Namen nicht erwähnen, deshalb nenne ich ihn immer den Jungen) sagt nichts, sieht aber ausgesprochen zufrieden aus.
"Wissen Sie.", sagt der Vater, "Mein Junge ist etwas anders als andere Kinder, deshalb hatte ich mich gesorgt."
Ich schaue die beiden Kinder an. Ja, er wirkt etwas in sich gekehrt, aber das kenne ich von meiner Tochter auch und finde es normal.
"Er ist Autist und eckt manchmal bei anderen Kindern an.", erklärt mir der Papa daraufhin. Darauf wäre ich jetzt nicht gekommen, er ist also tatsächlich anders, sein Gehirn verarbeitet Wahrnehmungen anders. Was das für Auswirkungen hat, ist hier ganz gut erklärt.
Flummi stört es allerdings nicht im geringsten, dass hier etwas anders sein soll. Sie interessiert nur, dass dieser Junge ein prima Kreiselandreher ist. Die Beiden spielen so lange, bis wir Eltern das Gefühl haben, neben dem Spielplatz festzufrieren und sie bitten, langsam zum Ende zu kommen. Plötzlich wird der Vater ganz aufgeregt und sagt, er wolle mal etwas probieren. Er bittet seinen Sohn, sich von Flummi zu verabschieden. Der Junge kommt angewetzt, schüttelt Flummis Hand und ist wieder weg. Papa: "Könntest Du das richtig machen? Mit angucken?" Der Junge kommt zurück, packt Flummis Kopf, dreht sie zu sich, ruft: "Byebye!" und geht.
Für Flummi und mich war das jetzt keine große Sache, aber der Papa ist vollkommen aus dem Häuschen, denn solcher Augenkontakt, wäre für seinen Sohn sonst sehr schwierig und er bedankt sich überschwänglich für unsere offene Art, die dies ermöglicht hätte. Ich bin etwas perplex. Die Kinder hatten einfach ganz normal gespielt, fand ich. Und doch muss dem Vater schon Anderes begegnet sein, sonst hätte er nicht so reagiert.
Das bringt mich zu 2 Erkenntnissen:
1. Jeder hat seine eigenen Berge zu besteigen, seine eigenen Herausforderungen im Alltag zu bestehen und wir können die Berge der Anderen oft nicht erahnen.
2. Seid nett zueinander, denn vielleicht könnt Ihr dadurch, dass sie sie einfach so annehmt, wie sie sind, Anderen helfen, ihre Gebirge ein Stückweit zu erklimmen.
Wir sind alle so verschieden. Wer mag eigentlich festlegen, was der Norm entspricht und wie wir zu sein haben?
Wir hören einfach auf unser Gefühl, damit sind wir bisher prima gefahren.
Liebste Grüße
Eure Endwinterwunder
Tausend Dank für diesen wunderbarebn Blogpost! Ich habe ihn leider erst jetzt entdecken können, da Dein Kommentar zusammen mit weiteren anderen im falschen Postfach schlummerte und ich in den letzten Tagen nicht auf die Idee gekommen bin da rein zu schauen :)
AntwortenLöschenViele liebe Grüße
Katharina
P.S. wenn das für Dich okay ist, würde ich Deinen Blogpost gerne auf Facebook teilen
Liebe Katharina,
AntwortenLöschenDein Kommentar freut mich sehr! Danke Dir dafür!
Selbstverständlich darfst Du ihn gerne teilen!
Mit herzlichen Grüßen
Endwinterwunder
Huhu ,
AntwortenLöschenvielen lieben Dank für diesen tollen Post. Ich habe selber ein besonderes Kind , nein eigentlich zwei.
Aber vieles erkenn ich darin wieder :-)
Liebe Grüße Yvonne