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Über den Wolken - wo wir Liebe finden, ist individuell

Liebe Leser,

ich hoffe, ihr hattet gestern alle einen schönen Valentinstag. Was bedeutet denn dieser Tag für Euch? Bei uns wird das nicht zelebriert, und wir schenken uns auch nichts... Und doch überraschten der Mann und ich uns gestern gegenseitig mit Kleinigkeiten. Er hatte ein Buch gesehen, bei dem er an mich denken musste und ich kam ein einer RIESIGEN Schachtel mit Nougatpralinen vorbei. Die liebt er. Also, wir denken an einander, ohne um solche Termine viel Trallala zu machen und das finde ich schön.

Und noch etwas löste der Valentinstag in mir aus: ich dachte, über die Menschen nach, die ich lieb habe. Mit Flummi habe ich einen schönen Tag verbracht, sie durfte sich in der Bibliothek nach Herzenslust Bücher angucken. Und abends habe ich spontan mit meiner Mutter einen Mutter-Tochter-Saunaausflug gemacht. Herrlich!

Und wenn wir bei geliebten Menschen sind, kann ich Euch gleich mal erzählen, wie ich meine Bee kennengelernt habe. Ich kenn Euch doch, Ihr seid doch total neugierig, wie dieses Bloggerinnengespann hier entstanden ist.

Die Geschichte begann vor vielen, vielen Jahren, als ich es während der Abizeit nach vielem betteln und sparen geschafft hatte, meine Eltern zu überzeugen, eine Sprachreise machen zu dürfen. Ich hatte mir das so sehr gewünscht, aber da meine Familie nicht so viel Geld hatte, war das lange nicht möglich gewesen.


Nun stand ich also endlich aufgeregt im Sommer 1999 auf dem Flughafen in Berlin und sah mich um, wer da noch alles mit mir reisen würde. Mir fiel sofort eine Familie neben uns, die mich ziemlich faszinierte, weil sich alle Familienmitglieder dermaßen liebevoll voneinander verabschiedeten, dass einem das Herz aufging. Ich löste mich schweren Herzens von meiner Mutter und meinem Mann (der damals erst seit einem Jahr mein fester Freund war - wir waren ja soo jung!) und wuselte aufgeregt zu meinem ersten längeren Flug. Ich war so nervös, dass ich erst gar nicht gleich guckte, wer neben mir saß. Als ich dann doch mal guckte, war es tatsächlich das niedliche Mädchen, dass sich so zauberhaft von ihrer Familie verabschiedet hatte. Wir stellten uns gegenseitig vor und ich fand sie auf den ersten Blick einfach nur bildschön. So ein hübsches Mädchen von gerade mal 15 Jahren, aber ich fürchtete im ersten Moment, dass da sicher nicht viel hinter der schönen Fassade stecken würde. Oh, wie ich mich da getäuscht hatte!

Doch, je genauer ich sie betrachtete, desto mehr wunderte ich mich. Irgendwie sah sie komisch aus. Blass, leicht grau, Schweißperlen auf der Stirn und unruhiger Blick. Wir unterhielten uns und sie offenbarte mir, dass dies hier ihr allererster Flug werden sollte und sie eine Heidenangst hatte. Richtige panische Flugangst. Und da fing ich an zu labern. Ich quatschte, ich erzählte, ich faselte - kurz, ich lenkte sie von ihrer Angst ab. Wir phantasierten Tiere in die Wolken und erzählten uns unser Leben und sie wurde immer ruhiger. Ratzfatz war die Stunde Flug nach London überstanden. Nur die Landung war noch mal kribbelig, aber auch das schafften wir zusammen.

Die kommenden drei Wochen in Brighton machten wir alles zusammen, durchstreiften die Stadt, wanderten über den Strand, sangen gemeinsam Karaoke (mit Bee zu singen gehört bis heute zu meinen Lebenshighlights!) und ich lernte eine unheimlich faszinierende, vielschichtige Persönlichkeit kennen und lieben.

Und obwohl wir in den nächsten 15 Jahren an verschieden Orten wohnten und meistens viele Kilometer zwischen uns lagen, verband uns immer ein unsichtbares etwas, dass uns nie im Stich lies.

Und ihr könnt jetzt sagen was ihr wollt: für mich ist auch Freundschaft eine Form der LIEBE und zwar eine sehr wichtige und wahre Form.

Also, meine, Süße, ich bin sehr dankbar, dass Du damals vor 15 Jahren ausgerechnet auf diesem Platz neben mir gebibbert hast. Ich hab Dich lieb und bin froh, Dich zu haben!

Liebste Grüße,
Eure Endwinterwunder

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