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Buchtips: mit Kindern über den Tod sprechen

Liebe Leser,

heute möchte ich Euch mal ganz unweihnachtlich einfach zwischendurch ein paar Bücher empfehlen. Auf die Idee brachte mich heute die wunderbare Mamanotes bei Twitter mit diesem Tweet:



Buch gesucht! Wenn ein Elternteil eines Kitafreundes stirbt, welches Buch könnt Ihr empfehlen, um das zu begleiten?

Das ist eine Frage, die mir bei der Arbeit oft gestellt wird. Mit Kindern über den Tod zu sprechen ist sehr schwer, weil immer eigene Ängste mitschwingen, man das Kind nicht traurig machen oder veränsgtigen möchte. Ein kurzes Abendgespräch zu diesem Thema hatte ich hier schon mal verbloggt.

Aber manchmal passieren Dinge im Umfeld von Kindern, die man als Eltern begleiten muss, reden, erklären, da sein. Bei manchen Kindern kann man da mit Büchern zum Thema helfen, gerade den Eltern, weil sie nicht selbst formulieren müssen und Sicherheit gewinnen.
Mir meiner eigenen Tochter habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie solche Intetionen sofort erkennt und die Bücher dann komplett verweigert. Aber jedes Kind ist anders (Ich weiß: 5 € ind Phrasenschein, aber ist halt so) und von Kunden höre ich oft, dass Bücher da helfen können ins Gespräch zu kommen.

Für ganz Kindergartenkinder ist mein Lieblingsbuch zum Thema:


Cailliou wird ein großer Junge
Viele Kinder kennen die Fernsehserie über den 4-jährigen Caillou, die viele Alltagsfragen und Erlebnisse der Alltagsumwelt von Kindergartenkindern behandelt. Schon das ist ein Pluspunkt des Buches, vertrautes Terrain, bekanntes "Personal".
Caillou findet im Garten einen toten Vogel und will wissen, woran der gestorben ist. Das kann Papi auch nicht beantworten, aber bestimmt war der Vogel schon sehr alt. Damit ist der kleine Junge zufrieden und der Vogel wird begraben. Als aber an diesem Tag häufiger das Thema auf das Älterwerden kommt, bekommt Caillou Angst, dass auch seine Eltern und nicht zuletzt er selbst ganz balt sterben müssen. Sehr warm und liebevoll erklärt der Papa, dass ihm und seiner Familie noch ganz viel Leben bevorsteht.
Dies ist also ein Buch, um das Thema Lebenskreislauf und Sterben grundsätzlich zu thematisieren. Für das Verarbeiten eines aktuellen Verlustes braucht es Anderes.

Abedi, Isabel: Abschied von Opa Elefant
Der kleine Elefant ist verwirrt, als Opa Elefant sich von seinen Enkeln verabschiedet und erklärt, seine Zeit wäre gekommen und er würde nun gehen, um zu sterben und nicht mehr wiederkommen. Aber wohin geht man, wenn man nicht mehr wiedrkommt? Die Elefantenkinder stellen sich ihren Opa als Schmetterling vor, oder wie er mit den Engelein Musik macht. Sie werden ihn sehr vermissen, wenn er nicht wiederkommt, aber er hat ihhen viel begebracht und sie geprägt mit seiner liebevollen, beständigen Art. Ihr Opa wird also immer ein Teil von ihnen sein. 
Ich mag diese Art, dem Thema zu begegnen und den warmen Grundumgangston von Isabel Abedi. Das Buch kann ich durchaus als Gesprächstarter empfehlen.

Für den Fall, den Sonja im obengenannten Tweet schildert, erscheint mir dieses Buch am passensten:



Moritz, Andrea: Tod und Sterben Kindern erklärt
Ich gebe zu, der Titel ist etwas sperrig, aber das Buch enthält 7 kurze Geschichten zu Verlusten im näheren, sehr nahen und erntfernteren Familienkreis. Es geht um den Krebstod der großen Schwester, den Abschied von der Omi, die Beerdigung vom netten alten Herren aus der Nachbarschaft, den Tod des geliebten Haustieres. Mir als Mutter gehen die Geschichten an die Nieren, weil ich sie weiterdenke und auf unsere Familie übertrage. Aber sie sind kurz und unsentimental und bringen die Themen auf den Punkt. 
Wie bei allen Büchern zu dem Thema bleibt es wichtig, das Kind in seinen Gedankengängen zu begleiten und aufkommende Fragen nicht beängstigend im Raum stehen zu lassen. Auch hierzu bietet das Buch Gesprächsleitfäden und Anregungen zu jeder einzelnen Geschichte an, was mir gefällt.

So, Ihr Lieben, es gibt noch mehr zu diesem Thema zu sagen und ich werde hier ergänzen, wenn mir weitere Bücher über den Weg laufen, aber für heute muss es genügen.

Ich hoffe, der Eine oder die Andere findet Anregungen und bin für weitere Fragen und Kritik auf jeden Fall offen.

Beachtet dabei bitte, dass ich hier nur meine Ideen und Gefühle zum Thema teile und keine allgemeingültigen Anweisungen bieten kann.

Liebe Grüße
Eure Endwinterwunder



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